LEBENDIG. Im Paradies der Reisterrassen.

Heute führte uns unser Tagesausflug nach Jatiluwih, einem UNESCO-Welterbe, das für seine weitläufigen und kunstvoll angelegten Reisterrassen berühmt ist. Die etwa einstündige Fahrt mit dem Roller verlief angenehm – die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen Himmel. Perfekte Bedingungen für einen gelungenen Tagesausflug.

In Jatiluwih angekommen, erwartete uns eine spektakuläre Szenerie: Die Reisterrassen waren saftig grün, satt und lebendig – ein Anblick wie aus dem Bilderbuch. Nur wenige Touristen waren unterwegs, was das Erlebnis besonders ruhig und authentisch machte.

Die Region Jatiluwih steht exemplarisch für das traditionelle balinesische Subak-System, eine jahrhundertealte, gemeinschaftlich organisierte Form der Bewässerung, die von den örtlichen Bauern bis heute gepflegt wird. Dieses nachhaltige System verbindet spirituelle, soziale und ökologische Prinzipien und wurde genau deshalb in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Der Reisanbau hier folgt dem natürlichen Rhythmus von Regenzeit, Sonne und dem komplexen Kanalsystem, das das Wasser gerecht verteilt – ein faszinierendes Zusammenspiel von Mensch und Natur.

Unsere kleine Wanderung entstand spontan, ausgelöst durch die Wahl eines abgelegenen Warungs, den wir zum Mittagessen ansteuern wollten. Auf dem Weg dorthin entschieden wir uns für einen nicht offiziellen Pfad, der quer durch die Reisterrassen führte. Der schmale, kaum sichtbare Weg bot uns intime Einblicke in den Alltag der Reisfelder. Schließlich führte uns der Pfad durch ein kleines Waldstück zurück zur Straße.

Unterwegs kamen wir an einem Hühnerstall vorbei, begegneten einer Fahrrad-Trekking-Gruppe und entdeckten mehrere kleine Imbiss-Kioske, in denen uns freundliche Balinesen mit einem Lächeln grüßten. Hinweisschilder erinnerten daran, respektvoll mit der Umgebung umzugehen – schließlich handelt es sich bei den Feldern nicht nur um ein schönes Fotomotiv, sondern um die Lebensgrundlage vieler Familien.

Der abgelegene Warung, den wir erreichten, bot eine traumhafte Aussicht auf das Reismosaik von Jatiluwih. Das Essen war hervorragend, die Atmosphäre ruhig. Wir wanderlustigen „Schweizer“ schienen die Einzigen zu sein, die einen so weiten Weg für ein Mittagessen auf sich nahmen.

Für den Rückweg entschieden wir uns, keine weiteren Abstecher zu machen – der Zwillingswasserfall und ein gemütliches Rafting durch die Reisfelder mussten auf ein andermal warten. Wie geplant traten wir die Rückfahrt mit dem Roller bei Tageslicht an.

Wieder zu Hause angekommen, gönnten wir uns erst einmal eine gründliche Dusche, um den Straßendreck und die Abgase loszuwerden. Wir waren dann doch sehr erstaunt, was alles auf der Haut kleben bleibt – und wohl auch in der Lunge landen muss.

Am Abend fuhren wir nochmals ins Zentrum von Ubud, wo wir bei einem Argentinier ein saftiges Fleischgericht zum Abendessen genossen. Den krönenden Abschluss des Tages bildete eine wohltuende Fußmassage, bevor wir zufrieden und müde ins Bett fielen.

7.4.2025 // Iasmin Böhringer

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GEMÜTLICH. Sammlung balinesischer Momente.

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ERFRISCHEND. Ein Tag mit Wasserfällen.