LEMBONGAN. Ein Tag wie Sambal – scharf, überraschend, unvergesslich.

Die Nacht war erholsam, und siehe da – es gibt eine kleine Besserung. Der Kopf fühlt sich weniger wattig an, die Nase arbeitet zumindest wieder im Teilzeitpensum. Trotzdem beschließen wir, es noch etwas langsam anzugehen. Stefan zieht es ins Insel-Gym, während ich mich für den sanften Start in den Tag entscheide: ein paar gemächliche Längen im Pool, mit traumhafter Aussicht auf den Gunung Agung – der Hausberg von Bali und heute ganz besonders gut ersichtlich aus dem Dunst schaut.

Mit Frühstück im Bauch und Sonnencreme im Gesicht geht’s mit dem Roller weiter – Ziel: Dream Beach. Der Name ist kein leeres Versprechen. Sofort sind wir beeindruckt: kraftvolle Wellen, heller Sand und dieses unfassbar türkisfarbene Wasser. Die Wellen brechen mit solch einer Wucht an den Felsen am Rand der Bucht, dass es sich anhört, als würde eine Pferdeherde im Galopp an uns vorbeiziehen.

Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und beobachten erstmal das Treiben. Alle wirken etwas ehrfürchtig – die Strömung und die Wellen sind definitiv keine Spielwiese. Nach eingehendem Wellenstudium wagt sich Stefan schließlich vorsichtig ins Wasser. Doch schneller als gedacht zieht ihn die Strömung in Richtung eines unter Wasser verborgenen Felsens. Bei einem größeren Wellenschub stemmt er sich mit dem Fuß dagegen – was kurz darauf seine Spuren zeigt. Zurück am Strand entdecken wir eine kleine Schnittwunde.

Ich organisiere frisches Wasser und ein Pflaster. Die Verarztung ist in wenigen Minuten erledigt. Zum Glück: Stefan kann problemlos gehen, und so steht dem nächsten Programmpunkt nichts im Wege.

Wir rollen weiter zur Yellow Bridge – dem wohl lebhaften Nadelöhr der Region. Dort gönnen wir uns ein kleines Zvieri und beobachten fasziniert, wie Roller, Fußgänger, Kühlboxen und Selfiesticks gleichzeitig die schmale Brücke überqueren – in erstaunlich effizientem Chaos. Zum Abschluss noch ein Erinnerungsfoto auf der Brücke, dann geht’s zurück ins Hotel – kurze Erfrischung vor dem  Abendessen. Was für eine Insel! Die Rollerfahrten sind kurz, angenehm, und im Vergleich zu Ubud fühlt sich der Verkehr hier an wie eine sanfte Brise: kein Stau, kein Gehupe – einfach fahren.

Zum Abendessen hat Stefan ein traditionelles Warung ausgesucht. Leider spielt heute mein Magen nicht ganz mit – ich pendle häufiger zur Toilette als mir lieb ist. Das Essen? Nicht schlecht, aber leider auch nicht so ein kulinarischer Volltreffer, wie wir gehofft hatten. Immerhin: Der doppelte Espresso im Café nebenan hebt die Laune wieder etwas.

Satt, durchgelüftet und ein wenig müde kehren wir schließlich zurück – ins Bett, zur Nachtruhe und in freudiger Erwartung, was der nächste Tag wohl bringt.

14.04.2025 // Iasmin Böhringer

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SONNENMODUS. Wenn Vorfreude mitbräunt.

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INNEHALTEN. Von Wellen und Watte im Kopf.