ROLLEN. Auf den Straßen von Bali.
Am Ausgang des Flughafens wartete schon unser Fahrer. Er brachte uns mit seinem Auto an vielen Ampeln und Kurven sowie etlichen Rollern vorbei durch die Dunkelheit im fließenden Linksverkehr zur Unterkunft.
Die Gastgeberin erwartete uns geduldig und zeigte uns mit einem breiten Lächeln den Weg durch einen kleinen Innenhof zu einem Wohnbereich, der im Freien lag. Ein großer Gecko begrüßte uns von seinem Platz an der Wand. Stefan war sofort begeistert. Ich hingegen dachte vor allem an die fortgeschrittene Uhrzeit. Es war mittlerweile schon dunkel, und die Restaurants würden bald ihre Küchen schließen. Daher waren wir froh, nach kurzem Ablegen des Gepäcks sofort loszugehen, um das nächstgelegene Restaurant anzusteuern. Wir hatten beide großen Hunger und waren auch müde.
Zielstrebig liefen wir die Straße entlang, wissend, dass wir einen knappen Kilometer hinter uns bringen mussten. Die Straße lag in völliger Dunkelheit. Zum Glück hatte Stefan vorgesorgt und zwei Taschenlampen aus unseren Reisetaschen genommen, sodass wir unseren Weg besser sehen konnten.
Immer wieder fuhren einige Roller an uns vorbei. Sie schienen es sehr eilig zu haben. Doch plötzlich hielt einer an und fragte, ob er uns mitnehmen könne. Wir schauten uns verdutzt an: Wie jetzt? Wir waren doch zu zweit! Wie sollten wir beide hinter dem Fahrer auf dem kleinen Roller Platz finden? Ich fragte ihn, was die Fahrt kosten solle. Der Fahrer bat um einen Preisvorschlag von uns. Etwas unsicher, aber froh über die Mitfahrgelegenheit, saßen wir beide eng hinter dem Fahrer auf dem Roller – Richtung angekündigtem Restaurant. Während der Fahrt verhandelten wir den Preis. Ich erinnerte mich an die Preise, die in der App für Rollerfahrer angegeben waren, und schlug 15.000 indonesische Rupien vor. Wir verhandelten noch etwas weiter, da wir schließlich zwei Personen waren, und einigten uns auf 20.000 indonesische Rupien (ca. 1 €). Ein abenteuerlicher, aber günstiger Start in unseren ersten Abend auf Bali!
Gerade abgestiegen und bezahlt, schauten wir uns beide mit einem breiten Grinsen an – und wurden sofort vom nächsten Eindruck überrumpelt. Im Restaurant lief lautstarke Live-Musik. Die Stimmung war fröhlich, quirlig und ausgelassen. Wir wurden direkt zur Bar geführt, um Getränke zu bestellen, während für uns ein Tisch freigemacht wurde. Die Luft war erfüllt von Lachen, dem Klang der Musik und dem Duft von mexikanischem Essen. Es dauerte nicht lange, bis wir mit unseren kühlen Getränken in der Hand an einem Tisch Platz fanden.
Wir beobachteten das bunte Treiben um uns herum. Die Speisekarte war umfangreich, doch unsere hungrigen Blicke blieben schnell an den Klassikern hängen – Tacos und Guacamole. Obwohl Mexiko sehr weit weg war, schmeckte das Essen authentisch und lecker. Während des Essens beobachteten wir die Leute in Partystimmung. Nach und nach stiegen sie auf ihre Roller und mischten sich unter die vielen anderen auf der Straße – vermutlich, um irgendwo weiter zu feiern.
Wir hingegen bestellten uns einen Rollerfahrer und fuhren zurück zur Unterkunft. Um Mitternacht fielen wir ins Bett und schliefen schnell tief und fest.
31.03.2025 // Iasmin Böhringer
Ort - Uluwatu | Unterkunft - Pura Vida | Restaurant - Lolas